Schabzigerklee

Trigonella caerulea - Schabzigerklee, Käseklee, Blauer Steinklee, Siebengezeit, Siebenstundenkraut, Bisamklee. Keesegrund (Oldenburg), Ziegerkraut (Tyrol), Zigerchrut (Schweiz).

Franz.: Baumier, trefle musque, trefle bleu, faux bannel du Perou, lotier odorant, melilot d´Allemagne.

Engl.: Sweet trefoil

Ital.: Balsamo, melilotto azzurrto, loto domestico.

Der Schabzigerklee ist eine Steinkleeart aus der großen Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae, Leguminosae) und findet sich außer in den Alpen, noch in den Gebirgen Ost- und Südosteuropas sowie dem Kaukasus. Die Gebirgspflanze ist einjährig und wird wild wachsend 20 bis 60 cm hoch, in Kultur bis 1 m.

In der Schweiz wird er spezial angebaut, um den sog. grünen Schabzigerkäse den Ziger ein sehr aromatischen Käse, Farbe und Geruch zu erteilen: das Kraut hat nämlich schon frisch und mehr noch getrocknet, einen sehr starken Meliloten-Geruch, der reiner und angenehmer ist als bei dem Bockshorn und sich sehr lange hält.

Der aromatisch duftende Schabzigerklee, der auch Brotklee, Käseklee oder Blauer Honigklee genannt wird, befindet sich traditionell in Nordafrika und den Alpenländern im Anbau. In Österreich verwendet man ihn als typisches Brotgewürz für Vintschgauer Fladen und Roggenbrote. Seine vielen blauen, duftenden Blüten sind eine Bienenweide.

Schabzigerklee wird in Tirol ab und zu dem Brote zugegegen, daher dort auch unter Brotklee bekannt. Mancherorts glaubt man, dass die stark riechende Pflanze vor dem 'Verneiden' (Behextwerden) schütze und hängt sie daher in Ställen auf: Neidkraut (Österreich). Nach einer anderen Volksmeinung wechselt die Pflanze siebenmal im Tage ihren Geruch, daher Siebengezeug (Siebengezeit) in Vogtland, Siebnzeuch im Erzgebirge, Siebtscher, Siebenkli (Nordböhmen), Siebensibzcherchlee (Lausitz).



Schabzigerklee dient ausschließlich getrocknet zum Würzen. Besonders geeignet ist er für Brote und pikante Brötchen, Pfannkuchen oder Waffeln sowie andere pikante Gebäcke. Ebenso apart würzt er Salate sowie Dipps und Brotaufstriche aus Frischkäse oder Quark und Aufläufe mit Käse, Ei und Kartoffeln, sowie Suppen. Das aromatisch Kraut, mit einem belebend-würzigen, leicht nussigen Geschmack, regt Appetit und Verdauung an.
Quelle: Gustav Hegi, Illustrierte Flora von Mittel-Europa Band IV, 3. Teil, sowie Flora von Deutschland